Das über 3300 Planzeichnungen umfassende Archiv der Franckeschen Stiftungen verwahrt hunderte historische Pläne und Risse aus der Gründungs- und Aufbauzeit der Stiftungen. Diese sind im Rahmen des o.g. Projekts systematisch analysiert und im Hinblick auf ihren bauhistorischen Informationsgehalt und auch hinsichtlich der sich darin spiegelnden Organisationsstruktur der Schulstadt untersucht worden. Eine besondere Rolle spielt dabei die Farbigkeit der auf den Plänen dargestellten Gebäude, die nicht willkürlich gewählt, sondern mit einer bestimmten Bedeutungversehen ist. Im Forschungsbericht wird aufgezeigt, wie diese Bedeutungseben entschlüsselt werden und hierüber Aussagen über die Datierung der oftmals nur schwer zeitlich einzuordnenden Risse möglich wurde. Hierüber sind neue Aussagen über die Baugeschichte der Stiftungen möglich. In diesem Kontext rücken zudem die Bauverwalter des Waisenhauses in der Aufbauphase in den Blickpunkt und werden erstmals namhaft gemacht. Auf diese Weise konnte Überraschendes ermittelt werden, nämlich die Popularisierung des bautechnischen Wissens der Stiftungen bereits im 18. Jahrhundert.