Neue Upcycling-Station im Krokoseum oder »Wie aus vielen Pappteilen ein Schrank entsteht«
Bildung
ein FSJ-Projektbericht aus dem Krokoseum
Mein Name ist Lisa Belkot und ich leiste bereits seit 10 Monaten (mannomann, die Zeit vergeht schnell!) einen Freiwilligendienst im Krokoseum. Hier habe ich die Möglichkeit, mich kreativ auszuleben - so wie ich es bereits gern in meiner Freizeit tue.
Eine ganz neue Herausforderung dabei war nun der abgebildete Pappschrank, da wir im Krokoseum gern mehr Raum für „Upcycling“-Projekte (Aufbereiten von altem Material) und Ideen schaffen wollten. Im kreativen Austausch mit dem Team kamen wir auf die Idee, unseren großen Vorrat an Pappe zu nutzen - ganz im Sinne des Upcyclings. Auf die Inspiration im Internet folgte zugleich eine gemeinsame Erstellung einer technischen Skizze. Im Krokoseum war alles Nötige, wie etwa Cutter Messer, Lineal, sehr viel Kleber und stapelweise Pappe vorhanden und ich konnte vorfreudig starten. Dennoch stand ich zu Beginn etwas ratlos vor der Zeichnung und hab zuerst die vielen Einzelteile und deren Maße runtergebrochen. Nun erlebte ich neben der Freude, so ein tolles Teil zu bauen, auch eine wahre Geduldsprobe an Fehlerfreundlichkeit. Denn hier und da schlichen sich Fehler beim Abmessen ein. Mal passten die Maße der Wandteile nicht zum Boden oder es waren mehr Einzelstücke für die Schubladen nötig als gedacht. Auch die „Dicke“ der Pappe machte mir plötzlich einen Strich durch die Rechnung. Außerdem galt es sich ein paar Mal zu verschneiden und im Sinne der Stabilität des Pappschrankes hieß es schließlich: alles noch mal ein zweites Mal ausschneiden – und im besten Fall sofort zusammenkleben. Damit erschien das Chaos unendlich! Nach dem Zusammenkleben sah es schon ein bisschen mehr nach „Schrank“ aus. Die Tatsache, dass einige Einzelteile aus den alten Schildern der diesjährigen Francke-Feier entstanden sind, gibt dem Schrank meiner Meinung nach, ein Stück schöne Erinnerung mit sich.
Insgesamt habe ich vier Wochen Einzelteile zugeschnitten, Schubladen gebaut, Scharniere konstruiert und dann endlich ALLE Einzelteile zusammengesetzt. Aber auch in dem Prozess war ich ganz schön gespannt, ob letzten Endes alle Teile einen schönen stabilen Schrank ergeben werden. Alle Detail-Arbeiten und Korrekturen ergaben nun endlich Sinn, denn es passte nun Alles und der Schrank stand!
Am Montag durfte mein Werk dann endlich von großen Kinderaugen bestaunt und sogleich mit derzeit nicht benutzten, aber noch nutzbaren Wertstoffen - aka „Müll“, befüllt werden. Dieser Schrank ist nun die Basis unserer Upcycling-Station im Krokoseum: Plastikteller werden zur Traumfänger-Grundlage, die goldenen Beschichtungen von Kaffeetüten und die silbernen Innenseiten von Milchpackungen veredeln nun unsere Ideen und Eislöffel werden zur Sonnenbrille (Achtung, kein UV-Schutz!).
Ich bin nun gespannt, mit welchen Ideen die Kinder in Zukunft in das Kunstatelier kommen werden und auch stolz, so nun sichtbare Spuren im Krokoseum zu hinterlassen.