Dr. Liselotte Kirchner-Stipendienprogramm

Dank einer großzügigen Stiftung von Dr. Liselotte Kirchner (Offenbach) sind die Franckeschen Stiftungen in der Lage, Forschungsstipendien zu vergeben. Ziel des Stipendienprogramms ist die Weiterentwicklung der Forschung zur Geschichte der Franckeschen Stiftungen auf der Grundlage ihrer reichhaltigen Quellensammlungen. Das Stipendienprogramm dient der Förderung der wissenschaftlichen Nutzung der in der Bibliothek und im Archiv des Studienzentrums zur Verfügung stehenden Quellenbestände. Es werden dreimonatige Stipendien für WissenschaftlerInnen sowie dreimonatige Stipendien für NachwuchswissenschaftlerInnen aus dem In- und Ausland (Post-Doc) vergeben. Die Stipendien sind mit einer Residenzpflicht in Halle und einem wissenschaftlichen Vortrag sowie einem kurzen Abschlussbericht verbunden.
Die Bewerbung für das Jahr 2026 ist vom 15. Juni bis zum 15. Oktober 2025 möglich. Informationen zu den Stipendien und den benötigten Bewerbungsunterlagen finden Sie in diesem Faltblatt (bitte beachten Sie, dass im Juni ein neues Faltblatt erscheint).
Zum Stipendienprogramm gehören zwei weitere Förderlinien ohne monatliches Stipendium, die sich an Nachwuchswissenschaftler:innen – das »Residenzprogramm für junge Forschende« – sowie erfahrene Wissenschaftler:innen – »Scholars in Residence« – wenden. Eine Bewerbung für beide ist jederzeit möglich. Details für das »Residenzprogramm« sind im Faltblatt zu finden.
Das Programm »Scholars in Residence« bietet die Möglichkeit konzentrierten Arbeitens und Lebens im voll eingerichteten »Mühlenberg-Apartment« im historischen Gebäudeensemble der Franckesche Stiftungen und ganz in der Nähe der einschlägigen Quellenbestände; hierfür ist eine 2–3seitige Projektskizze sowie ein CV erforderlich (inklusive Angaben zum gewünschten Aufenthaltszeitraum).
Die Kolloquien finden im Neubauer-Saal, Haus 52 der Franckeschen Stiftungen statt. Sie werden als Hybrid-Veranstaltungen angeboten – der jeweilige Zugangslink wird zeitnah an dieser Stelle veröffentlicht.
Donnerstag, 24. April, 13.30–15.00 Uhr
Gabriele Carlo Bellinzona (Hamburg): »Restauratio linguae lusitanicae«: Der Missionar Nikolaus Dal (1690–1747) und die portugiesische Sprache im Spannungsfeld der Konfessionen
Donnerstag, 19. Juni, 14.30–18.00 Uhr
Dr. des. Louisa-Dorothea Gehrke (Leipzig): Wunder der Natur im arktischen Alltag? Robben und Wale im Kontext der Herrnhuter Grönland-Mission
Prof. Dr. Peter James Yoder (Montreat): Freylinghausen’s Ordnung des Heyls and the life of Pietist catechization
Donnerstag, 17. Juli, 14.30–16.00 Uhr
Dr. Michael Rocher (Siegen): Strafen und deren Aushandlung im Netzwerk des Halleschen Waisenhauses im 18. Jahrhundert
Donnerstag, 28. August, 14.30–16.00 Uhr
Prof. Dr. Anindya Sekhar Purakayastha (Calcutta): Vaishnava Bhakti, Indigenous Piety and Missionary Protestantism: Interfaith Dialogues in Colonial India (1706–1843)
Donnerstag, 25. September, 14.30–18.00 Uhr
Daniel Haas (Hamburg): Halles Netzwerk im Osmanischen Reich: Praktiken des Austauschs und der Vernetzung am Beispiel der Reise von Stephan Schultz in den Nahen Osten (1752–1756)
Dr. Nedim Zahirović (Wien): Die Miscellanea des Zaimi Mehmed aus Gyula im Archiv der Franckeschen Stiftungen zu Halle
Donnerstag, 02. Oktober, 14.30–18.00 Uhr
Dr. Thomas Kennedy (Tiruchirappalli): Liturgical practices of the German Lutheran Pietist missionaries from Halle among the Tamil people and their impact on Human Flourishing
Prof. Dr. Zoltán Csepregi (Budapest): Hungari et Transylvani in den Schulen der Franckeschen Stiftungen zu Halle (1696–1787): Pädagogischer Wissenstransfer nach Ungarn und Siebenbürgen im 18. Jahrhundert
Stipendiat:innen 2024
Stipendiat:innen 2023
2024: Elisabeth Björkenheim Andersen (Copenhagen): Transnational and social mobility of pietists in Northern Europe.
2024: Anton Hagen (Lund/Linköping): How did global encounters form experiences of privacy (Danish-Halle mission)?
2024: Daniel Haas (Hamburg): Institutum Judaicum et Muhammedicum und „orientalische Christenheit“: Die Verflechtungen des Halleschen Pietismus mit dem Östlichen Christentum im 18. Jahrhundert.
2024: Benjamin Brandt Christiansen (Copenhagen): Dårekister: Management of Individual Confinement.
2024: Dr. Stefan Borchers (Berlin): Exzess und Bußkampf. August Hermann Francke über den Casus tragicus im Wirtshaus Zum Grünen Hof (1716).
2023: Marie Doffing (Mainz): Papierherstellung und Papierlieferung in der Dänisch-Halleschen Mission in Tranquebar und die internationalen Handelsbeziehungen des Buchmarktes im 18. Jahrhundert.
2023: Laura Kuddes (Mainz): Büchersendung aus Halle – die Unterstützung der Dänisch-Englisch-Halleschen Mission und pietistischer Gemeinden in Nordamerika durch Bücher.
2023: Naomi Chunting Choi (Edinburgh): Johanna Eleonora Petersen.
2023: Dr. Samuel B. Keeley (Trier): August Tholuck.
2022: Amelie Alterauge (Tübingen): Eine Potenzialstudie zur Erforschung frühneuzeitlicher Gruftbestattungen in Sachsen-Anhalt.
2020: Nanna Nissen (Copenhagen): Prosecution of written pacts with the Devil in Denmark-Norway.
2024/25: Prof. Dr. Zoltán Csepregi (Budapest): Zöglinge aus Ungarn und Siebenbürgen in den Anstalten der Franckeschen Stiftungen zu Halle (1696–1774)
2024: Prof. Dr. Wolfgang Breul (Mainz): Landesherrlicher Pietismus. Hallesche Generalreform und pietistische Neuordnung in der Grafschaft Waldeck.
2023: Prof. Dr. Juliane Engelhardt (Copenhagen): Popular reactions to the spreading of Pietism in the Lutheran parts of Northern Europe (1690s–1750s).
2021: Prof. Dr. Sivert Angel (Oslo): Exporting Sin: The Early Lutheran Mission to the Danish – Norwegian Colonies under Frederik IV and Christian VI (1705 – 1746).