Naturführer von kleinen für große Hallenser:innen

Auf dem Blumenhochbeet am Franckeplatz liegt der Naturführer über die Pießnitz, an dem die Kinder des Krokoseums mitgewirkt haben. In den Blumen versteckt sich eine Gottesanbeterin.
  

Ein Jahr lang sind wir regelmäßig mit Nele Klimmer auf der Peißnitz unterwegs gewesen, um Kindern im Alter von 8-12 Jahren die Möglichkeit zu geben, einen Naturführer für die grüne Insel in der Saale zu entwickeln. Dafür haben die Kinder in Kleingruppen Tier-und Pflanzenarten der Peißnitz genauer unter die Lupe genommen und anschließend mit den gesammelten Informationen und Bildern jeweils eine Seite des halleschen Naturführers unserer Peißnitz gestaltet. Insgesamt 30 Tiere und Pflanzen haben im Naturführer Platz gefunden. Schaut euch bei eurem nächsten Spaziergang doch einmal genau um!

Wie das Projekt entstanden ist? Lest hier nach, was wir zum ersten Termin in den Herbstferien 2023 erlebt haben:

Höckerschwan, Tauwurm, Brombeer und Co - Wer und was lebt auf der Peißnitz?

Tag 1

Exkursion auf die Peißnitz
Wir lernen eine Pflanzenart kennne und machen sie für unseren Naturführer ausfindig, erforschen und  fotografieren sie und sammeln alle Informationen.

Tag 2

Kreative Arbeit am Computer und an Tablets
In der Medienwerkstatt des Krokoseum werden unsere Informationen auf eine Buchseite gebracht.

Wie waren eure Ferien? Habt ihr gesehen und gemerkt, wie der Herbst in den Ferien die Natur verändert hat? Einige Vögel zogen in den Süden (wir hörten Kraniche und Gänse über unseren Köpfen hinweg fliegen), die Blätter färbten sich gelb bis rot, die Temperaturen sanken, aber wir hatten für unsere Exkursionen auf die Peißnitz bestes Sonnenwetter.

Also packten wir unsere Rucksäcke, die bestückt waren mit Becherlupen, Pipetten, PH-Teststreifen und auch Tablets sowie Mikroskopen. Dann radelten wir zur schönen stadtnahen Peißnitz. Denn in diesen Tagen wollten wir gleich fünf Tier- und Pflanzenarten auf der Peißnitz ausfindig machen. Kurz nachdem wir auf der Peißnitz angekommen waren, dauerte es auch gar nicht lang, da waren unsere Tierarten auch schon zu sehen: Zufrieden schwammen da zahlreiche Stockenten – wieso heißt die eigentlich »Stockente?«- auf dem Wasser des Fontäne-Beckens und auch die großen starken Höckerschwäne waren mit von der Partie. Dass die Höckerschwäne nicht Höckerschwäne heißen, weil sie gern in der Hocke auf Hockern sitzen, hat ihr markanter schwarzer Höcker über dem orangenen Schnabel verraten. Und mit unserem Glück schwamm neben den Schwänen natürlich noch ein junger Schwan, dessen Schnabel und Gefieder noch grau war und der keinen Höcker über den Schnabel trug.

Manche anderen Tierarten, wie der Regenwurm, zeigten sich nicht so freudig auf der Oberfläche der Wiese. Und im Wasser oder Pfützen sollte er auch lieber nicht schwimmen. Dort würde er ersticken, denn er atmet durch seine Haut. Stattdessen fanden wir den Regenwurm, oder eher korrekt genannt den Tauwurm,  vorsichtig grabend in der aufgelockerten Erde eines Maulwurfhügels. Darunter war ein kleiner Wurm, der ca. 5 cm lang war, als plötzlich ein dickes langes Exemplar über den Schuh eines Kindes kroch. Beim Nachmessen – zum Glück sind Tauwürmer nicht die allerschnellsten – kamen wir auf 20 cm! Ein Prachtstück, das nun als Titelbild auf unseren ersten Buchseiten zu finden ist.

 

Auf einer Kinderhand liegt ein frisch ausgebuddelter Regenwurm.

Wir haben nicht nur die Tiere und Pflanzen in den Herbstferien gesehen und dadurch viel von ihnen lernen können. Die Kinder haben das Wissen bündig, bunt und interessant auf die ersten Seiten des Naturführers zusammengefasst. Seht euch gern die ersten Seiten an!