Die Reihe »Neu entdeckt und neu erworben« der Franckeschen Stiftungen befragt die historischen Sammlungen und heutigen Geschichten des Bildungskosmos zum Thema »Ordnung« und gibt damit einen Ausblick auf das Jahresprogramm. Drei gesellige Abende mit Buchvorstellungen, Lesungen und Gesprächen laden ein, die viel diskutierte Ordnung aus verschiedenen Perspektiven anzuschauen:
Mittwoch, 12. Februar 2025, 18:00 Uhr, Neubauer-Saal (Haus 52/53)
Das geordnete Leben. Wie Architektur den Alltag in den Stiftungen im 18. Jahrhundert beeinflusste
Dr. Thomas Grunewald, Moderation: Prof. Dr. Holger Zaunstöck
Eintritt frei
Dr. Thomas Grunewald, Leiter des Studienzentrums August Hermann Francke, wird die Ordnung und Organisation das Lebens der zahlreichen Schülerinnen und Schüler, aber auch der Lehrer:innen und Angestellten in der Schulstadt Franckes vorstellen. Anhand der historischen Planzeichnungen aus dem 18. Jahrhundert wird gezeigt, wie das alltägliche Miteinander in der Schulstadt strukturiert, organisiert und geordnet wurde.
Thomas Grunewald: Das Planarchiv der Franckeschen Stiftungen.
Die Schulstadt in Zeichnungen und Rissen des 18. Jahrhunderts. Halle 2024.
176 S., 115 Abb., € 44,00; ISBN 978-3-447-12334-1
Mittwoch, 26. Februar 2025, 18:00 Uhr, Neubauer-Saal (Haus 52/53)
Vorbereitete Umgebung. Über den Zusammenhang zwischen pädagogischem Konzept und Lernraum im Königlichen Pädagogium
Dr. Michael Rocher, Moderation: Prof. Dr. Holger Zaunstöck
Eintritt frei
Sind »Reformpädagogik« und eine dementsprechende Raumgestaltung eine Erfindung des 20. Jahrhunderts? Falsch gedacht! Zahlreiche pädagogische, meist als »innovativ« angesehene Konzepte, lassen sich weit in die Geschichte zurückverfolgen. Insbesondere das Pädagogium Regium, welches um 1700 gegründet wurde, hat vieles hervorgebracht, was bis heute (nicht nur) an Reformschulen genutzt wird. Dr. Michael Rocher wird an diesem Abend die prägenden Wirkungen auch mithilfe der erhaltenen Pläne der Schulräume des Pädagogiums des 18. Jahrhundert veranschaulichen.
Michael Rocher: »Mit neuem Eifer an der Bildung junger Leute zu arbeiten«.
Das Pädagogium Regium Halle und das Philanthropin Dessau im bildungsräumlichen Vergleich.
Halle 2025 (Hallesche Forschungen, 69). XI, 539 S., 4 Abb., 19 Diagramme, 62 Tabellen, € 89,00; ISBN 978-3-447-12273-3, eISBN 978-3-447-39566-3
Freitag, 7. März 2025, 19:00 Uhr, Buchhandlung des Waisenhauses
Biryani mit Kartoffelsalat. Mein Leben zwischen zwei Kulturen
Lesung und Gespräch mit Mercy Rethna, Friederike Lippold (Moderation)
Eintritt frei
Jede Kultur hat ihre Ordnungen, Normen und Regeln. Mercy Rethna, geboren 1993 in Tiruchirappalli (Tamil Nadu, Indien), hat im Freiwilligendienst in Deutschland in den Franckeschen Stiftungen erlebt, wie jeder Tag eine Lernerfahrung und Herausforderung war, ihre eigene Kultur mit der neuen in Einklang zu bringen. Vom Curry zu Schnitzel, von Sari zu Anzug, von 40 auf 10 Grad, von Auto-Rikscha zu Straßenbahn, von Unentschlossenheit zu Mut: Inspiriert von ihrer Zeit in Deutschland schrieb sie ihre Geschichten auf.
Mercy Rethna: Biryani with Kartoffelsalat
My life between cultures. 2024
80 S., 18.00 Euro; ISBN 978-3711546357